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Besuch in der Perrera - Transport vom 14.4.12

in Neuigkeiten rund um die Perrera 09.08.2012 17:32
von Denise | 497 Beiträge

Vergangene Woche habe ich unseren Spendentransport begleitet und hatte so die Möglichkeit, „unsere“ Perrera kurz zu besuchen. Die Fahrt ist ganz schön lang – ca. 19 Stunden ist man von Bonn unterwegs. Wir fuhren am Mittwoch, 11.4., am Abend los, am späten Mittag des Donnerstag durchquerten wir die Communidad Valencia und schlängelten uns dann über die Straßen durch die von Wein- und Olivenanbau geprägte Landschaft mit der roten und gelben Erde.







Man fährt sich wirklich „zum Schänzchen“ von Valencia nach Casas Ibanez! Und nix wars mit dem sonnigen Spanien – überwiegend dicke Wolken und immer wieder Regen … Aber gegen 16 Uhr hatten wir dann auch unser Hotel gefunden, unsere Zimmer bezogen und einen Kaffee getrunken. Dann gings natürlich gleich zur Perrera nach Villamalea, ca. 12 km von Casas Ibanez entfernt.

Ich war ein wenig geschockt, denn es war kein gutes Bild, das sich Volker, dem Fahrer, und mir bei unserem Eintreffen am Donnerstag Nachmittag bot. Normalerweise ist die Anlage bei meinen Besuchen bisher meist in einem vertretebaren Zustand, die Zellen nicht sonderlich schmutzig und die Hunde haben wenigstens noch etwas Futter in den Behältern. Doch offenbar hatte Pedro, der Verwalter, erst am nächsten Tag mit mir gerechnet – die Zellen waren völlig verdreckt und alle Futterbehälter waren bis auf den letzten Krümel leer … So haben wir erstmal Futter aufgefüllt und während die Tiere fraßen, luden wir die mitgebrachten Spenden aus.


für die kleine Protectora Motillana Amalos in Motilla Futter, Körbchen, Halsbänder u. Leinen, Decken usw..



Verbandszeug, Spritzen, Infusionslösungen, Medikamente usw. für unsere Tierärztin Silvia aus Motilla,



ganz viel neues Spielzeug, bei dem lediglich die Verpackung fehlte, und ein nagelneues Reisebettchen für die Kinder armer Familien in Villamalea sowie 420kg Futter und 7 Plastikkörbchen für unsere Perrera-Hunde.




ALLEN SPENDERN SAGEN WIR GANZ, GANZ HERZLICHEN DANK!


Insgesamt hatten wir über den Futterspenden-Link 520 kg gespendet bekommen – 100 kg davon haben wir jedoch an das Refugio Casas Ibanez gegeben, da sie wann immer es zwingend erforderlich ist einen Hund aus der Perrera bei sich aufnehmen – diesen Monat noch soll Flamenca nach Casas Ibanez ins Tierheim wechseln dürfen.

Eigentlich sollte ein Treffen stattfinden zu einem kurzen, aber wichtigen Gespräch mit Jessica vom Refugio Casas Ibanez (sie spricht recht gut Englisch) und dem Bürgermeister – es war jedoch niemand zu erreichen. So ließen wir einige der Hunde noch im Hof laufen und verteilten die wenigen Körbchen in die schmutzigsten Zellen.



Die Zeit war knapp – schließlich waren Volker und ich seit dem frühen Morgen des Vortages auf den Beinen und wir waren hungrig und sehr müde. So hat die Zeit nicht gereicht, um allen Hunden etwas Bewegung zu verschaffen – der arme Payaso, Tina, Gringo, Suker und natürlich die so ängstliche Flamenca mussten leider drin bleiben. Oso hatte auch nur ein sehr kurzes Spielvergnügen im Hof, vielleicht für fünf Minuten. Den von Volker mitgebrachten Fußball fand er aber so klasse, dass er ihn in seiner Zelle in Sicherheit bringen wollte.








Auf dem Weg zum Hotel in Casas Ibanez fuhren wir noch kurz am Refugio vorbei und trafen dort Jessica. Sie berichtete, dass Pedro ihr die Pässe der Reisehunde gebracht habe und sie damit am nächsten Morgen beim Amtsvet sein würde. Wir verabredeten uns für halb elf am Freitag Vormittag.

Das Hotel war wieder mal klasse schöne große Zimmer und ein reichliches Mahl, von dem ich allerdings das Fleisch für Flamenca aufhob. Sie hatte mir kurz zuvor am Finger geleckt, dabei sollte sie doch sooo bissig sein! Das war mir so nahe gegangen, dass ich versuchen wollte ein kleines bisschen ihres Vertrauens zu gewinnen, wenn auch dafür die Zeit eigentlich viel zu kurz war.

Am nächsten Morgen – ich hätte beinahe verschlafen – gab es ein dürftiges Frühstück, Klamotten packen (war wirklich nicht viel, aber genug, dass ich noch einen Teil vergaß J), die Rechnung bezahlen und dann ab zum Refugio, um die 100 kg Futter und noch einen größeren Karton mit Halsbändern und Leinen auszuladen. Die drei Hunde aus Pedro Munouz, die für Spanische Pfoten mitreisen sollten waren auch schon da und die große Diskussion ging los, wer wann seine Hunde einladen kann. Eigentlich wollten wir ja noch die gestern zu kurz gekommenen in der Perrera wenigstens kurz laufen lassen, aber die Zeit würde nicht reichen.

In der Perrera war alles sauber, als wir ankamen und die Futterbehälter waren gefüllt. Und ein neuer kleiner Hund war da – wieder ein Fall wie Flamenca, denn auf seiner Zellentafel stad „Peligroso – Dangerours“ …




Armes kleines Kerlchen – was mögen sie ihm angetan haben, dass er so um sein bisschen Leben fürchtet, dass er vor lauter Angst beißt …?! Ich habe versucht, ihm mit ein paar Stückchen von dem mitgebrachten Fleisch ein bisschen Mut zu machen, aber er hat es nicht genommen.

Flamenca war wieder sehr verschreckt an dem Morgen – klar, Pedro war ja auch schon dort gewesen …! Zuerst habe ich ihr ein paar Stückchen Fleisch durchs Gitter in die Zelle geworfen, danach hat sie mir die letzten Stücke aber aus der Hand gefressen. Ich konnte auch ein paar Fotos von ihr machen – so eine hübsche Maus – und so viel Angst …!



Pedro konnte uns von ihr ja keine Fotos schicken, weil sie ja sooo gefährlich ist ...


Ich malte Pedro noch eine Messlatte an die Wand im Eingang zu den Zellen, denn er hat offenbar kein rechtes Augenmaß (die ausgewachsene Rottweilerhündin Suerte beschrieb er mit als 45cm schulterhoch …) Und wo wir das Futter gelagert hatten, musste ich ihm ja auch noch kenntlich machen … nicht schön, aber selten.




Dann gings ans Hunde einpacken für die große Reise:

Die dürre Dolores, die sich nun bei Volker in Stadthagen erholen darf...



die tapfere Suerte...



Torera...



die alte Lista...



Canela, meine kleine Klobürste...



...und Caramelo.


Ob des Abschieds von den Hunden dort und der Tatsache, dass ich sie alle in so misslicher Lage dort allein lassen musste, war mir, bis wir in Casas Ibanez am Refugio ankamen, das Herz bereits in die Hose gesunken. Und als ich dann noch meinem langjährigen Freund Evagrio beim Aussteigen in die Arme stolperte, verließen mich kurzfristig alle Kräfte und – naja, ist ja auch (fast) egal … Jedenfalls habe ich dadurch das Einladen vom kleinen süßen Blas und der scheuen Flecha vverpasst – ich kann euch davon leider keine Fotos liefern. Ich weiß nicht mehr wie spät es war, als wir uns auf den Weg nach Valencia machten – ich fühlte mich, als hätte ich bereits 15 Stunden auf dem Buckel.

In Valencia angekommen, wo wir Bader, Jefe und Esmeralda holen wollten, standen wir vor veschlossenen Tierheimtoren … Ab und zu kamen mal ein paar Volontäre raus, verschlossen aber gleich wieder die Pforte hinter sich und hatten von nix eine Ahnung und wollten auch von nix eine Ahnung haben. So telefonierte ich ca. 2 Stunden in der Gegend herum, um Telefonnummern zu erhalten, denn meine eigentliche Ansprechpartnerin ging nicht ans Telefon und hatte schließlich dasselbe ausgeschaltet. Irgendwann und irgendwie gelang es mir aber doch – wahrscheinlich eher zufällig – an jemanden zu geraten, der offenbar ein Interesse daran hatte, dass diese drei Hunde tatsächlich reisen konnten. So dauerte es dann auch nur noch ungefähr eine Stunde, bis Asun, die Tierärztin des Tierheims, kam und uns die drei Hunde gab. So konnten wir mit gut dreistündiger Verspätung nach San Carlos zu Monika aufbrechen, wo auch noch unsere Turca und Luz, beide ebenfalls aus der Perrera und bei Monika sozusagen in Pension, warteten und noch von einem anderen Verein 8 Hundchen aus der Perrera Vinaros. Es wurde schon dunkel, deshalb gibt’s von da auch keine Fotos.

Es war stockfinster, als wir von dort dann endlich los konnten. Die Nacht ging ruhig, nachdem wir bei Monika noch mal die Boxen gesäubert hatten, schliefen alle Hunde ruhig bis zum nächsten Morgen. Anderthalb Stunden ungefähr konnten wir von unserer Verspätung wieder gut machen und waren zwischen halb neun und neun in Neuenburg, wo Canela aussteigen durfte.



Jefe und Caramelo hatten wieder in ihre Boxen gemacht und mussten gesäubert werden. Dann gings weiter nach Hockenheim. Dort erwartete uns schon das Veterinäramt mit zwei Polizisten … und die Adoptanten von Luz und Bader. Diese haben uns während der mehrstündigen Kontrolle gänzlich die Treue gehalten, haben uns unterstützt und uns Kraft und Zutrauen geschenkt – vielen Dank dafür! Schließendlich durfte Volker nicht mehr weiterfahren, da wir ja ein „gewerblicher Transport“ sind und es dafür Lenkzeitvorschriften gibt ( ??? gewerblich ???), so half uns „Familie Luz“ und fuhr für ca zwei Stunden den Transporter, damit Volker sich ausruhen konnte. Vielen, vielen Dank für diese Hilfe!


Bader, der Prachtbursche!




und die süße Luz – noch ein bisschen ängstlich, aber schon heiß geliebt!


Auch dieser Aufenthalt kostete uns gute drei Stunden. Und als zum Ende dieses „Stelldicheins“ Frau Amtsveterinärin endlich nach den Hunden zu schauen gedachte, waren natürlich die meisten Boxen ziemlich zugesch… - (die letzte Reinigung war immerhin bereits 5 Stunden her und da waren bis auf 2 ja noch alle sauber) so hatte man noch das Highlight, via Beweisfotos die Schlechtigkeit der Auslandstierschützer zu unterstreichen.

Kurz nach 17 Uhr waren wir dann endlich in Bonn, wo ich dann auch meine Reise beendete.Glückliche Hunde gab es hier auch:

Suerte, Torera, Caramelo und Jefe, der auch noch ordentlich in ein Geschirr verpackt werden muss, damit er ja nicht stiften gehen kann!





Lista, Turca, Flecha, Blas und Esmeralda mussten noch ein Stückchen weiterfahren und damit sie auch endlich mal ankommen konnten, haben wir uns nicht lange mit Fotosessions aufgehalten.

Nach 22:00 Uhr war der Transport dann offiziell beendet und alle Hunde wohlbehalten angekommen. Die Reise war anstrengend, aber sie hat sich wie immer gelohnt!


zuletzt bearbeitet 09.08.2012 19:13 | nach oben springen


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