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Wo mein Herz schlägt

in Pfotenhilfe La Mancha 11.11.2011 15:37
von ElRefugio2005 | 4.009 Beiträge

Im Oktober 2005 lernte ich eine Spanierin mit Namen Maria Dolores kennen, gebürtig aus dem Ort Casas Ibanez, die mit einem Deutschen verheiratet ist und überwiegend in Braunschweig lebt. Sie hatte 2004 in Casas Ibanez einen Verein gegründet und um die Hunde in der dortigen Perrera gekämpft. Ab Januar 2005 konnte sie die Perrera als kleines Tierheim führen.

Ich habe versucht, ihr ein wenig Unterstützung zu bieten mit Familien für ihre Hunde, Sammeln von Spenden und die Organisation von Reisemöglichkeiten für die Hunde.Zu diesem Zweck gründete ich die private Hilfsorganisation "Galgohilfe Casas Ibanez".

Anfang 2006 berichtete sie mir von der Perrera in Villamalea und davon, dass sie einen Weg finden wollte, den Hunden den Tod zu ersparen. Als ich im April 2006 in Casas Ibanez war, um das Tierheim zu besuchen, gab es bereits Verhandlungen mit dem damaligen bürgermeister von Villamalea. Seinen Namen habe ich vergessen. Karfreitag gab es dann ein Treffen mit ihm - da war ich das erste Mal im Rathaus von Villamalea. Maria Dolores hatte wohl schon vorher einige Male mit Pedro gesprochen, der bereits damals der "Wächter" der Perrera war. Sie konnte aushandeln, dass sie nach den Osterfeiertagen alle Hunde aus der Perrera holen und nach Casas Ibanez bringen durfte.

Ungefähr eine Woche nach Ostern leerte sie das erste Mal die Perrera. Es waren 16 Hunde.

Wie oft Maria Dolores danach noch die Perrera geleert hat, weiß ich nicht genau, denn sie erzählte nicht immer alles. Jedenfalls war im Juli 2006 das Tierheim in Casas Ibanez so voll mit mehr als 70 Hunden, dass sie keine Tiere mehr aus der Perrera holen konnte.

Um der Menge an Hunden Herr zu werden, hatte ich einen anderen deutschen Verein um Hilfe gebeten. Sie haben viele Hunde nach Deutschland gebracht. Ich selbst hatte im Mai 2006 den Galgo Picasso bei mir zur Pflege, im Juni Galgo Dali und im Oktober den Galgo Goya. Für Picasso und Dali fand ich Familien, Goya wollte niemand haben und er blieb bei mir.

Maria Dolores war nie wieder bereit, mit mir über die Perrera zu sprechen. Wenn ich sie danach fragte, wich sie immer aus oder erzählte mir irgendwelche Märchen. Die Perrera habe ich in der Zeit nie gesehen.

Im Mai 2009 trennten sich die Wege von Maria Dolores und mir. Ich gründete meinen Verein Nothunde La Mancha und begann erneut mit der Suche nach Kontakten in der Region La Mancha. Evagrio, ein alter Freund aus der Zeit mit Refugio Casas Ibanez versprach mir zu helfen. Ab Februar 2010 trafen wir uns häufig zu Gesprächen in Valencia oder Casas Ibanez. Er arrangierte schließlich ein Gespräch mit dem damaligen Bürgermeister Don Felix am 18.10.2010. Don Felix war sehr freundlich, vornehm und zurückhaltend. Es begleitete mich damals noch ein Deutsch sprechender Freund aus Valencia, Carlos. Don Felix war - natürlich - skeptisch, aber nicht abgeneigt. Nach diesem Gespräch konnte ich das erste Mal die Perrera ansehen.Und ich traf das erste Mal Pedro.

Es waren 6 Hunde dort. Don Felix hatte mir das Fotografieren erlaubt - Pedro ging wütend auf mich los, als er die Kamera sah. Also konnte ich keine Fotos von den Tieren machen.

Später ist Evagrio noch einmal dort gewesen und hat alle Hunde für mich fotografiert und mir Informationen zu Größe, Alter und Character gegeben. Ein Hund konnte bereits einige Tage später abgeholt werden, die anderen fünf holte ich am 26. November 2010 zusammen mit Evagrio aus der Perrera, um sie mit nach Deutschland zu nehmen. Es waren noch drei neue Hunde dort, die nahmen wir auch mit und ich ließ sie in Casasa Ibanez.

Im Januar 2011 schrieb mir Pedro eine kurze Mail, es seien 10 Hunde in der Perrera. Mehr nicht. Ich bat ihn um Fotos und Auskunft, aber er antwortete nicht. Am 23. Februar schrieb Evagrio, Pedro hätte ihm mitgeteilt, die Perrera sei voll. Ich bat am 24. Februar Meli von der Arca de Noe in Albacete, nach den Hunden in der Perrera zu sehen und mir Fotos und Beschreibungen zu schicken. Am 26. Februar schrieb Meli, es seien Hunde am 25. Februar getötet worden, aber sie habe von anderen, neuen Hunden Fotos gemacht.

Ende Februar 2011 flog ich nach Valencia, fuhr mit dem Bus nach Albacete und Meli brachte mich am 2. März nach Villamalea, wo ich alle Hunde fotografierte. Alle bekamen eine Impfung gegen Tollwut und einen Pass und die Microchips wurden gelesen und notiert.

Monika aus San Carlos holte kurze Zeit später Mia, eine Breton-Hündin, und den Rest ihrer Welpen zu sich nach San Carlos. Es ewaren 9 Welpen, als ich am 2. März dort war. Einen hatte Pedro weg gegeben und einer ist in der Perrera verhungert. Die restlichen sieben haben überlebt und haben inzwischen eigene Familien in Deutschland.

Seit Juni 2011 ist dort ein neuer Bürgermeister, Don Cecilio Gonzalez - er deklarierte sich im Gespräch bei meinem Besuch im Juli als Tierfreund.

Seit August 2012 gibt es Helferinnen vor Ort - junge Menschen, die (Danke der jahrelangen Aufklärungsarbeit von Maria Dolores) sich nun nach ihren Kräften und Möglichkeiten um die Hunde in der Perrera kümmern und uns so gut es nur eben möglich ist zuarbeiten.

Mein Verein trägt sämtliche Kosten des Betriebes (den ich insgeheim bereits "Refugio Villamalea" nenne ).
Offiziell ist es immer noch eine Tötungsstation wir müssen achtgeben, dass die kleine Anlage nicht zu lange richtig voll ist, da wir sonst wieder mit Tötungen rechnen müssen.

Dank des Einsatzes der großartigen Helfer vor Ort (Maria Jose, Nazaret und Laura, sowie einige "sporadische" Helfer) geht es den Hunden dort in der Anlage heute etwas besser.
Allerdings darf man nicht übersehen, dass die Anlage als solche sich bisher nicht verändert hat und unsere vor Ort-Helfer überwiegend nur am Wochenende (neben Schule, Ausbildung, Beruf und Famili) sich um die Hunde richtig kümmern können
- so sind die Tiere unter der Woche weiterhin meistens allein in ihren 1,5 m2-Zellen!


Grüße von der Flitzewiese
in memoriam

Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.



www.nothunde-la-mancha.com



www.calyptus.de
www.birdland-bonn.de
www.kokg.de

zuletzt bearbeitet 26.11.2015 18:24 | nach oben springen

#2

RE: Wo mein Herz schlägt

in Pfotenhilfe La Mancha 18.04.2014 14:36
von ElRefugio2005 | 4.009 Beiträge

Nachdem ich 7 Monate wegen meiner Augenerkrankung ausgefallen bin, wurde ich ersetzt und zog es vor, von meinem Amt als 2. Vorsitzende mit Wirkung vom 2.4.2014 zurückzutreten.
Sofern die mitwirkenden Menschen es zulassen, werde ich jedoch weiterhin für "meine" Perrera-Hunde da sein, wenn sie mich brauchen.

... "Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat bereits verloren." ...


Grüße von der Flitzewiese
in memoriam

Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.



www.initiative-villamalea-perrera.com

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www.kokg.de

zuletzt bearbeitet 18.04.2014 15:56 | nach oben springen

#3

RE: Wo mein Herz schlägt

in Pfotenhilfe La Mancha 26.11.2015 18:28
von ElRefugio2005 | 4.009 Beiträge

Die "mitwirkenden Menschen" sind nicht geneigt, Hilfe meiner- bzw. Nicolaseits anzunehmen - so haben Nicola und ich beschlossen, mehr in Motilla bei marta und in Casas Ibanez zu helfen mit unserer kleinen Vermittlungshilfe "Pfotenhile La Mancha".
Nochmal einen Verein zu gründen, kommt für mich nicht mehr in Frage - dafür habe ich zuviel mit "Tierschützern" durchgemacht.
Vielleicht würde jedoch mal eine "Tierschutz-Schutzliga" Sinn machen ...


Grüße von der Flitzewiese

Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat bereits verloren ...

zuletzt bearbeitet 30.11.2015 11:58 | nach oben springen


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